Möttchen berichtet
Ja, ich bin reif für die Insel, liebe Blogleserin und lieber Blogleser. Und das gerne jeden Tag!
Reif für die Insel bin ich aber nicht, weil ich völlig ausgepowert bin und an einem Burnout entlang schramme...
Nein, nein! Ich bin reif für die Insel, weil mir Inseln absolut Spass und Freude machen und weil sie zu meinem Alltag gehören!
Denn damit ich auf meine Inseln komme, muss ich weder ein Flugzeug noch ein Schiff besteigen... Ich muss nicht stunden- oder gar tagelang mit dem Auto oder der Bahn reisen - "meine" Inseln kann ich täglich besuchen, einfach so - auf meinem Spaziergang!
Esther und ich haben nämlich meine "Draussenzeit" strukturiert - wir machen ganz oft Inselspaziergänge. Das bedeutet,
- es gibt für mich auf einer definierten Spazier-Route,
- in regelmässigen Abständen,
- immer an den gleichen Orten (Inseln),
- die immer gleiche Aktivität.
Diese Aktivitäten können Suchaufgaben sein, die mir gestellt werden, Spiele, die wir spielen oder aber wir üben und festigen Verhalten, die wir aufgebaut haben.
Zum Beispiel:
- An einer bestimmten Stelle im Wald - dort, wo es oft Rehe hat oder nach Rehen
riecht, spielen wir "Baumschubsen".
- Anstatt die Amseln aufzuscheuchen, praktizieren wir "Vögel gucken unter Entspan-
nung".
- Auf dem Weg an der Mäusewiese entlang kegelt Esther für mich Futterstücke. So
komme ich gar nicht erst auf die Idee, da nach den Mäusen zu buddeln (ok, sagen
wir mal, meistens komme ich nicht auf die Idee zu buddeln...) ;-)
Weiter haben wir auch eine "10-Leckerli-Spiel-Insel", eine "Namen-Spiel-Insel", die "Verloren auf der Rückspur-Insel", unsere "Futterfischen-Insel" und natürlich auch eine "Ballspiel-Insel"...
Die Aktivität auf der jeweiligen Insel ist abhängig davon, was sich da anbietet und was zur Umgebung passt.
Als ich neu hier in der Schweiz war, haben mir die Inselspaziergänge sehr geholfen. Damals war ich nämlich noch sehr unsicher, ängstlich und schnell gestresst.
Die fixen Rituale und die feste Struktur auf meinem Inselspaziergang (in der ersten Zeit sind wir immer den gleichen, kurzen Weg gelaufen) haben mir Erwartungssicherheit gegeben und mir somit geholfen, den Stress und auch meine Angst nicht "ins Kraut schiessen zu lassen".
Inselspaziergänge sind aber nicht nur für Angsthasen passend, sie sind auch gut geeignet für Junghunde, Jagdnasen oder für alle Hunde, die draussen schnell in der Erregung hoch fahren.
Spass daran haben aber alle Hundekumpels!
Lieber Hundemensch - probieren geht über studieren, sag man! Mach doch mal den Versuch, 2, 3 Inseln auf dem Spaziergang einzubauen und achte darauf, wie dein Hundefreund reagiert. Wetten, er lernt schnell, dass es auf einem bestimmten Spaziergang immer die gleichen Inseln am immer gleichen Ort mit immer der gleichen Aktiviät gibt? Und dass er diese Inseln bald zielstrebig und mit freudiger Erwartung ansteuern wird? :-)
Viel Spass auf dem Spaziergang wünscht euch
eure Nayeli
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