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Schnauze!

Möttchen berichtet

Kommt da wer? Soll ich die anmelden?
Kommt da wer? Soll ich die anmelden?

Alle unter euch, die mich persönlich kennen wissen, dass ich nicht zu den sehr bellfreudigen Hunden gehöre. Aber logisch, ab und zu melde auch ich mich zu Wort.

Wenn zum Beispiel aus meiner Sicht komische Leute direkt unter unserer Terrasse stehen bleiben sage ich denen schon kurz, dass sie bitte weiter gehen sollen. Oder wenn ein Kumpel in einem der umliegenden Gärten sich zu Wort meldet, antworte ich ihm natürlich. Aber auch wenn mir irgendetwas gruselig vorkommt, wuffe ich es zuerst mal an. Doch wie gesagt, passiert das nicht so oft. 

Die Bellfreudigkeit unter uns unterschiedlichen Hundetypen bzw. Hunderassen ist sowieso verschieden ausgeprägt und hat immer auch eine genetische und eine individuelle Komponente. Bellen aber ganz grundsätzlich gehört zu unserem völlig normalen Verhaltensrepertoire.

 

Leider ist es heute jedoch so, dass die Toleranz gegenüber Hundegebell nahe dem Gefrierpunkt angelangt ist. Und ich rede hier nicht von Hunden, die stundenlang in der Wohnung oder im Garten bellen und heulen, weil sie zB. unter Trennungsstress leiden - das sind sowieso ganz arme Socken.

Foto Stefan Buder
Foto Stefan Buder

Nein, ich rede hier von Hunden, die sich mal zu Wort melden und einen Fremden verbellen oder sich über die Katze im Garten kurz aufregen. Das löst schnell den Unmut der Nachbarschaft aus und die Forderung, „... den Köter endlich mal abzustellen!" kommt zügig.

Und auch wenn es sich wohl einige Menschen wünschen – wir Hunde haben  keinen „Bell-Abstell-Knopf“!

Dass alleine „Aus“, „Pfui“, „Basta“ oder „Nein“ als Verhaltensunterbrecher nicht grad zielführend sind, habe ich im Artikel „Darf ich vorstellen? Pfui“ schon mal erklärt. So gilt auch beim Rumwuffen: Sagt uns doch, was wir an Stelle vom Bellen tun sollen!

Ich kann zum Beispiel anstatt bellen...

... mein Plüschi, meinen Ball oder den Pelzi als Schalldämpfer tragen.

... Oder aber Esther fragt bei mir Körper-Touches ab. Diese Alternativverhalten sind  nämlich inkompatibel mit Bellen. ;-)

Foto E. Hufschmid
Foto E. Hufschmid

Beim Nasen-Touch drücke meine Nase an Esther's Finger 

Foto E. Hufschmid
Foto E. Hufschmid

Auf das Signal "Schnauze" drückt Laska beim Schnauzen-Touch ihren Fang in die gewölbte Hand.

Foto E. Hufschmid
Foto E. Hufschmid

Beim Kinn-Touch lege ich mein Kinn in Esther's Hand.


 

Wenn ich also belle, unterbricht Esther mein Verhalten, indem sie mir sagt, was ich an Stelle tun soll. Bei uns gilt die Regel: Unerwünschtes Verhalten sollte wenn immer möglich nicht praktiziert oder sonst freundlich unterbrochen werden!

 

Wichtig beim Unterbrechen vom Bellen ist, dass zeitlich eine Verzögerung zwischen den Verhaltensunterbruch und die Belohnung des Alternativverhaltens gelegt wird. Kommt die Belohnung nämlich zeitlich zu nahe ans Bellen, dann kann dieses unbeabsichtigt verstärkt/belohnt werden. Und das sollte natürlich nicht sein!

 

Für heute und aus gegebenem Anlass ein herzlich-lautes 2-faches WuffWuff :-) von

eurer Nayeli

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